Kinderschutz beim Fußballclub. Thüringens Kinderschutzbeauftragter zu Gast beim FCC

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v.l.n.r.: Norbert Beckert (päd. Leiter NLZ), Rico Kroker (Leiter NLZ), Prof. Dr. Winfried Speitkamp (Kinderschutzbeauftragter), Christina Voigt (Geschäftsstelle Kinderschutzbeauftragter), Stefanie Kosmalski (Ministerium), Rainer Stoya (Präventionsbeauftragter FCC) | Foto: TMBJS

Thüringens Kinderschutzbeauftragter Prof. Dr. Winfried Speitkamp kam am 27. August 2024 mit den Verantwortlichen des Nachwuchsleistungszentrums des FC Carl Zeiss Jena zusammen. Bei dem Treffen im neuen Stadion standen der Kinderschutz und dessen praktische Umsetzung im Sport im Mittelpunkt. Dabei machte der administrative Leiter des Nachwuchsbereiches Rico Kroker deutlich, dass der Kinderschutz vor Ort als ganzheitlich Aufgabe verstanden werde. So umfasse der Kinderschutz weit mehr als die Prävention physischer oder psychischer Gewalt: auch elterlicher Druck, Mobbing oder Probleme bei Karriereeinbrüchen werden in den Blick genommen. Im Nachwuchsleistungszentrum des FC Carl Zeiss Jena trainieren rund 300 Fußballerinnen und Fußballer zwischen 8 und 20 Jahren in 15 Mannschaften.

Norbert Beckert, der als pädagogischer Leiter im Nachwuchsleistungszentrum tätig ist, verwies auf den intensiven Prozess der Umsetzung des Kinderschutzkonzeptes: „Heute sind alle Trainerinnen und Trainer, Betreuerinnen und Betreuer und weitere Beschäftigte des Nachwuchsleistungszentrums verpflichtet, den Ehrenkodex des Vereins anzuerkennen und ein erweitertes Führungszeugnis vorzulegen. Aber der Kinderschutz kennt keinen Stillstand. Wir bleiben hier weiter am Ball: sei es bei der Fortbildung unsere Trainerinnen und Trainer, bei der Kooperation mit Kinderschutzdiensten oder bei der Zusammenarbeit mit der Sportschule und dem Internat.“

Mit Rainer Stoya verfügt der Verein über einen engagierten Präventionsbeauftragten, der die modernen Ansprüche des Kinderschutzes im Blick hat: „Routine ist für den Kinderschutz nicht Gutes. Vielmehr nehmen wir heute vermeintlich übliche Situationen wie die Traineransprache in der Kabine oder das Vier-Augen-Gespräch mit Kindern genauer in den Blick und passen sie den Ansprüchen des heutigen Kinderschutzes an.“

Staatssekretär Prof. Dr. Winfried Speitkamp zeigte sich beeindruckt: „In vielen Dingen wird hier vorbildlich gearbeitet, angefangen bei der grundsätzlichen Auseinandersetzung mit dem Kinderschutz über die Erstellung des Kinderschutzkonzeptes bis hin zur praktischen Umsetzung.“ Besonders erfreut zeigte sich der Kinderschutzbeauftragte von dem Angebot des Nachwuchsleistungszentrums, eigene Erfahrungen auch mit kleineren Vereinen zu teilen und in den Austausch zu kommen. Er könne sich gut vorstellen, im kommenden Jahr eine gemeinsame Veranstaltung durchzuführen, bei der große und kleine Sportvereine ihre Erfahrungen bei der Erstellung und Umsetzung von Kinderschutzkonzepten austauschen.